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Physiotherapie Bonn: Effektive Übungen zur Mobilisierung des Schultergelenks gegen Schmerzen beim Armheben

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk sind weit verbreitete Probleme, die den Alltag stark beeinträchtigen können. Besonders das Armheben wird häufig von unangenehmen Beschwerden begleitet, die sich im Beruf oder bei alltäglichen Aktivitäten bemerkbar machen. Als erfahrener Physiotherapeut möchte ich Ihnen in diesem Artikel bewährte Übungen vorstellen, mit denen Sie die Beweglichkeit Ihres Schultergelenks wiederherstellen und Schmerzen langfristig reduzieren können. Diese Übungen sind einfach in den Alltag integrierbar und fördern zugleich eine gesunde Körperhaltung – eine Kombination, die essenziell für nachhaltiges Wohlbefinden ist.

Der Fokus liegt dabei auf der gezielten Mobilisierung des Schultergelenks, der Kräftigung der Rückenmuskulatur sowie der Verbesserung der Schulterblattkontrolle. Die vorgestellten Bewegungen können Sie schon morgens oder während kurzer Pausen durchführen, um Ihre Schultergesundheit aktiv zu unterstützen. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie mit regelmäßiger Übung Ihre Beweglichkeit steigern und Schmerzen effektiv entgegenwirken können.

Inhaltsverzeichnis

Warum ist die Mobilisierung des Schultergelenks so wichtig?

Unser Schultergelenk ist eines der beweglichsten Gelenke im Körper. Diese hohe Beweglichkeit macht es jedoch auch anfällig für Verspannungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Insbesondere bei einseitigen Belastungen oder Fehlhaltungen, wie sie im Berufsalltag häufig vorkommen, kann die Schulter steif werden und Schmerzen verursachen.

Eine eingeschränkte Beweglichkeit entsteht oft durch eine Kombination aus muskulärer Schwäche und Verspannungen. Interessanterweise sind verspannte Muskeln häufig ein Zeichen von schwacher Muskulatur. Das bedeutet, dass eine gezielte Kräftigung und Mobilisierung notwendig ist, um die Schulter langfristig gesund zu erhalten.

Daher ist es entscheidend, das Schultergelenk regelmäßig zu mobilisieren und die umliegende Muskulatur zu stärken. Dies verbessert nicht nur die Beweglichkeit, sondern unterstützt auch eine aufrechte Körperhaltung, die wiederum Schmerzen vorbeugt.

Grundlegende Übung: Der Schwerzieher zur Mobilisierung des Schultergelenks

Die erste Übung, die ich Ihnen empfehle, nennt sich „Schwerzieher“. Sie ist einfach durchzuführen und kann problemlos in den Alltag integriert werden.

So funktioniert die Übung:

  1. Stellen Sie sich aufrecht hin.
  2. Führen Sie eine Hand hinter den Kopf, die andere Hand hinter den Rücken.
  3. Im Wechsel ziehen Sie die Hände vom Hinterkopf zum unteren Rücken und wieder zurück.
  4. Achten Sie darauf, die Arme in der Mitte der Bewegung vollständig durchzustrecken, ohne einzutauchen.

Wichtig ist, die Hände so weit wie möglich voneinander zu führen, um das volle Bewegungsausmaß zu nutzen. Diese Übung aktiviert nicht nur das Schultergelenk, sondern hilft auch dabei, sich automatisch aufzurichten, was Ihrer Körperhaltung zugutekommt.

Führen Sie den Schwerzieher regelmäßig durch – idealerweise mindestens einmal täglich, besser zwei- bis fünfmal – um die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren. Die Übung lässt sich gut im Stehen durchführen, beispielsweise während kurzer Pausen im Arbeitsalltag.

Typische Fehler und wie Sie diese vermeiden

Ein häufiger Fehler bei dieser Übung ist, dass die Arme in der Mitte der Bewegung „eintauchen“ und nicht vollständig durchgestreckt werden. Dies mindert die Effektivität der Übung erheblich. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass die Arme in der mittleren Position gerade bleiben, bevor Sie die Hände wieder hinter Kopf und Rücken führen.

Variation des Schwerziehers: Kräftigung der Rückenmuskulatur im Liegen

Für eine intensivere Variante, die zusätzlich die Rückenmuskulatur stärkt, empfehle ich die Übung in Bauchlage.

So führen Sie die Übung aus:

  1. Legen Sie sich auf den Bauch, der Kopf ist nach unten gerichtet.
  2. Eine Hand geht hinter den unteren Rücken, die andere hinter den Kopf.
  3. Heben Sie den Brustkorb leicht an, das Kinn bleibt eingezogen.
  4. Führen Sie die Bewegung des Schwerziehers aus: Die Hände wechseln zwischen Hinterkopf und Rücken.
  5. Strecken Sie die Arme auch hier in der Mitte der Bewegung kurz durch.

Diese Variante beansprucht stärker die Rückenmuskulatur und fördert gleichzeitig die Beweglichkeit des Schultergelenks. Sie eignet sich besonders, wenn Sie gezielt Rückenmuskulatur aufbauen möchten, um die Schulter langfristig zu stabilisieren. Führen Sie diese Übung maximal zweimal täglich mit jeweils 5 bis 10 Wiederholungen durch.

Schulterblattkontrolle: Schlüssel zur effektiven Schulterbewegung

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Mobilisierung des Schultergelenks ist die Kontrolle des Schulterblatts. Oft schießt das Schulterblatt beim Bewegen der Schulter nach oben, was die Beweglichkeit einschränkt und Schmerzen verursachen kann. Daher ist es essenziell, die Muskulatur rund um das Schulterblatt gezielt zu trainieren und die Kontrolle wiederherzustellen.

Übung zur Schulterblattkontrolle im seitlichen Stütz

Diese Übung stärkt die Muskulatur, die das Schulterblatt nach unten zieht und stabilisiert, und verbessert so die Beweglichkeit und Funktion des Schultergelenks.

So geht’s:

  1. Gehen Sie in die seitliche Stützposition auf einem Arm, die Beine leicht angewinkelt.
  2. Das Schulterblatt des stützenden Arms wird nach unten gezogen und soll während der gesamten Übung unten bleiben.
  3. Die Ellenbeuge befindet sich ungefähr auf Schulterhöhe.
  4. Die andere Hand wird hinter den Rücken gelegt, um die aufrechte Haltung zu unterstützen.
  5. Drehen Sie den Oberkörper so weit wie möglich ein und öffnen Sie ihn wieder, ohne dass das Schulterblatt nach oben schießt.

Diese Übung erfordert etwas Übung und Konzentration, da viele Menschen das Schulterblatt unbewusst nach oben ziehen. Wenn Ihnen die Übung im seitlichen Stütz zu anstrengend ist oder Sie Schwierigkeiten mit der Schulterblattkontrolle haben, gibt es eine einfachere Variante an der Wand.

Wand-Variante zur Schulterblattkontrolle

Stützen Sie sich mit dem Ellenbogen an der Wand ab, so dass die Belastung auf der Schulter geringer ist. Führen Sie die gleiche Drehbewegung des Oberkörpers durch und achten Sie darauf, dass das Schulterblatt unten bleibt. Diese Variante ist besonders gut geeignet, um die Bewegung zu erlernen und die Muskulatur langsam zu kräftigen.

Integration der Übungen in den Alltag

Der Schlüssel zum Erfolg bei der Mobilisierung des Schultergelenks liegt in der Regelmäßigkeit. Die Übungen sollten täglich oder mindestens mehrmals pro Woche durchgeführt werden, um langfristige Verbesserungen zu erzielen.

Tipps zur Integration der Übungen:

  • Morgens durchführen: Die Morgenstunden sind ideal, um den Körper auf die Belastungen des Tages vorzubereiten. 5 bis 10 Minuten genügen, um Ihre Schulter mobil und fit zu machen.
  • Während der Arbeitspausen: Nutzen Sie kurze Pausen, um den Schwerzieher im Stehen auszuführen. Das lockert die Muskulatur und fördert eine bessere Haltung.
  • Abends als Entspannungsroutine: Die Übungen können auch abends helfen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu fördern.
  • Variation nutzen: Kombinieren Sie die Übungen im Stehen, Liegen und seitlichen Stütz, um unterschiedliche Muskelgruppen anzusprechen und den Trainingseffekt zu maximieren.

Bleiben Sie geduldig und konsequent. Die Veränderungen in der Beweglichkeit und Schmerzlinderung stellen sich meist nicht sofort ein, sondern zeigen sich nach zwei bis vier Wochen regelmäßiger Übung.

Was tun bei Verspannungen und muskulären Schmerzen?

Es ist normal, dass sich bei Beginn der Übungen eine gewisse Anspannung oder leichter muskulärer Schmerz einstellt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Muskulatur aktiviert wird, die zuvor eventuell geschwächt war. Verspannte Muskeln sind oft ein Hinweis auf mangelnde Kräftigung, deshalb ist es wichtig, die Übungen weiterhin durchzuführen, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.

Falls die Schmerzen jedoch stark oder anhaltend sind, sollten Sie eine professionelle physiotherapeutische Beratung in Anspruch nehmen, um mögliche Ursachen abzuklären und ein individuelles Therapieprogramm zu erhalten.

Zusammenfassung: Ihre Schritte zu gesunden Schultern

  • Mobilisieren Sie Ihr Schultergelenk regelmäßig mit dem Schwerzieher im Stehen.
  • Nutzen Sie die Bauchlage-Variante, um zugleich die Rückenmuskulatur zu stärken.
  • Trainieren Sie gezielt die Schulterblattkontrolle mit der seitlichen Stütz-Übung oder der Wand-Variante.
  • Integrieren Sie die Übungen in Ihren Alltag, idealerweise morgens und während der Arbeitspausen.
  • Seien Sie geduldig und konsequent – langfristige Verbesserungen brauchen Zeit.
  • Achten Sie auf Ihren Körper und suchen Sie bei starken Schmerzen professionelle Hilfe.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Mobilisierung des Schultergelenks

Wie oft sollte ich die Übungen durchführen?

Ideal ist eine tägliche Durchführung der Übungen, mindestens aber mehrmals pro Woche. Für den Schwerzieher im Stehen sind 1 bis 5 Durchgänge am Tag empfehlenswert. Die Bauchlage-Variante können Sie 1 bis 2 Mal täglich mit 5 bis 10 Wiederholungen machen.

Kann ich die Übungen auch bei akuten Schulterschmerzen machen?

Bei akuten Schmerzen sollten Sie zunächst ärztlichen Rat einholen. Die Übungen sind primär für die Mobilisierung und Kräftigung bei chronischen Beschwerden oder Bewegungseinschränkungen gedacht. Bei akuten Verletzungen sind andere Maßnahmen erforderlich.

Wie erkenne ich, ob ich die Schulterblattkontrolle richtig ausführe?

Wichtig ist, dass das Schulterblatt während der gesamten Bewegung unten bleibt und nicht nach oben schießt. Wenn Sie unsicher sind, können Sie sich vor einen Spiegel stellen oder eine andere Person um Feedback bitten. Alternativ bietet eine physiotherapeutische Betreuung gezielte Unterstützung.

Was kann ich tun, wenn ich die Übungen während der Arbeit nicht ausführen kann?

Nutzen Sie die Morgenstunden vor der Arbeit oder Ihre Pausen, um die Übungen durchzuführen. Auch kurze Bewegungsphasen im Stehen können helfen, die Schulter beweglich zu halten. Kleine Bewegungspausen sind wichtig, um Verspannungen vorzubeugen.

Wie lange dauert es, bis ich eine Verbesserung spüre?

Die meisten Menschen bemerken nach zwei bis vier Wochen regelmäßiger Übung eine Verbesserung der Beweglichkeit und eine Reduktion der Schmerzen. Wichtig ist, dass Sie die Übungen kontinuierlich durchführen und nicht vorzeitig aufgeben.

Kann ich die Übungen auch ohne physiotherapeutische Anleitung durchführen?

Ja, mit der richtigen Anleitung sind die Übungen gut selbstständig durchführbar. Achten Sie jedoch genau auf die korrekte Ausführung und hören Sie auf Ihren Körper. Bei Unsicherheiten oder Schmerzen ist eine professionelle Beratung empfehlenswert.

Fazit

Die Mobilisierung des Schultergelenks ist ein zentraler Baustein, um Schmerzen beim Armheben zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Mit den vorgestellten Übungen – dem Schwerzieher, der Bauchlage-Variante und der Schulterblattkontrollübung – können Sie Ihre Schulter effektiv trainieren und langfristig gesund erhalten.

Regelmäßigkeit, Geduld und die bewusste Integration der Übungen in den Alltag sind entscheidend für den Erfolg. Damit schaffen Sie nicht nur eine bessere Beweglichkeit, sondern fördern auch eine aufrechte Haltung und reduzieren muskuläre Verspannungen.

Suchen Sie bei anhaltenden Beschwerden oder Unsicherheiten eine qualifizierte Physiotherapie in Bonn auf, um individuell betreut zu werden und Ihre Schultergesundheit nachhaltig zu verbessern.

Investieren Sie täglich ein paar Minuten in Ihre Gesundheit – Ihre Schultern werden es Ihnen danken!

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